Auftakt und thematische Einführung

Kötschach-Mauthen, 6. März 2025 – Mit der Veranstaltung “Sicheres Bauen mit Holz” fiel der Startschuss für die Initiative “Ein JAhr zum Holz” in den Karnischen Werkstätten. Diese Veranstaltungsreihe widmet sich der nachhaltigen Nutzung des Rohstoffs Holz und bringt Fachwissen, Praxis und Innovation zusammen. Holz prägt seit jeher die Baukultur, Wirtschaft und Identität der Region und spielt eine zentrale Rolle für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums. In Kooperation mit dem Timber Innovation Network Alpe Adria (TINAA) sowie weiteren Partnern bietet die Reihe ein Jahr voller Vorträge, Workshops und Exkursionen für Betriebe und deren Fachkräfte, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, sowie die breite Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für Holz als vielseitigen und zukunftsfähigen Baustoff zu stärken.

Die Auftaktveranstaltung wurde von Bürgermeister Mag. (FH) Josef Zoppoth (Verein So viel mehr Kötschach-Mauthen), Mag.a Dr.in Nicole Mitsche (Karnische Werkstätten), Holzbaumeister Christian Mörtl (A-Z Holzbauservice) und Arch. Dipl.-Ing.in Gordana Brandner-Gruber (TINAA) eröffnet.

Sie betonten die große Bedeutung des Baustoffs Holz für die Region und unterstrichen den kollaborativen Charakter der Veranstaltungsreihe: “Von der Region, für die Region” – getreu dem Leitgedanken der Karnischen Werkstätten.

Foto: G. Brandner-Gruber (TINAA), C. Mörtl (A-Z Holzbauservice), F. Klaura (ProHolz Kärnten), N. Mitsche (Karnische Werkstätten), Werner Strauss & Lukas Weissacher (SIGA swiss)
(c) Carmen Rienzner

Fachvorträge: Luft- und Winddichte Bauweise als essenzieller Faktor 

Holzbaumeister Ing. Fritz Klaura (proHolz Kärnten) stellte in seinem Vortrag die Bedeutung einer luftdichten Gebäudehülle in den Mittelpunkt. Er erläuterte die häufigsten Ursachen von Bauschäden und zeigte praxisnahe Lösungen auf, um Schäden durch Kondensatbildung oder unkontrollierte Luftströmungen zu vermeiden. Leckstellen in Wänden, Decken oder Dächern können gravierende Auswirkungen auf die Bausubstanz haben und sowohl energetische als auch gesundheitliche Probleme verursachen.

Egal welche Bauweise man wählt, ist die Ausführung der luftdichten Gebäudehülle Stand der Technik entspricht den Regeln des Handwerks. Gibt es Störstellen (Leckstellen) in der Konstruktion von Wänden, Decken und Dächern, an denen die Luft aus dem Gebäudeinneren durch die Hülle strömt, so kommt es unweigerlich zu Kondensatbildungen und in weiterer Folge zu Pilzwachstum in den Aufbauten. Die Auswirkungen auf die Gebäudesubstanz sind erheblich und führen in den meisten Fällen auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bewohner / der Nutzer. Eine luftdichte Gebäudehülle ist für alle beheizten Gebäude von größter Bedeutung. Auch im Sommer sind die Auswirkungen einer undichten Gebäudehülle, speziell im Dachgeschoßausbau zu spüren, da es bei Leckstellen zu Überhitzungen kommt. Innerhalb eines Gebäudes haben luftdichte Konstruktionen und Bauwerksanschlüsse Auswirkungen auf den Luftschallschutz.

Anhand realer Fälle aus der Praxis verdeutlichte Klaura, wie durch eine korrekte Planung und Ausführung der Gebäudehülle schwerwiegende Baumängel vermieden werden können.

Im anschließenden bauphysikalischem Fachvortrag von Lukas Weissacher und Werner Strauss (SIGA) vermittelten diese anschaulich den Unterschied zwischen Diffusion und Konvektion und erklärten die Bedeutung von Luft- und Winddichtheit bei Holz- und Fertighäusern.

„Durch Konvektion entstehen enorme Bauschäden“, betonte Werner Strauss und zeigte gemeinsam mit Lukas Weissacher, welche Methoden und Maßnahmen notwendig sind, um solche Schäden effektiv zu verhindern. Dabei präsentierten sie praxisnahe Lösungsbeispiele, unter anderem mit Produkten und Systemen von SIGA, die für eine sichere und langlebige Luftdichtheit sorgen.

Sie gingen speziell auf die SIGA Majrex Dampfbremse ein, welche sich von den Technologien der anderen Dampfbremsen klar unterscheidet. Mit der Hygrobridtechnolgie beherrscht diese den Feuchtetransport in eine Richtung, somit ist immer einer höhere Rücktrocknung als Auffeuchtung zu erwarten.

Für weitere fachspezifische Fragen stehen beide jederzeit zur Verfügung.

Praxis-Workshop: Luft- und Winddichte Gebäudehüllen

Am Folgetag, dem 7. März 2025, vertieften die Teilnehmer ihr Wissen im Praxis-Workshop “Luft- und Winddichte Gebäudehüllen”. Fachkräfte, Lehrlinge und Interessierte hatten die Möglichkeit, unter der Anleitung von Lukas Weissacher und Werner Strauss das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. 

Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Unterschied zwischen Diffusion und Konvektion. “Durch Konvektion entstehen enorme Bauschäden”, betonte Werner Strauss und stellte präventive Maßnahmen sowie innovative Produktlösungen vor.

In einer anschaulichen Demonstration arbeiteten die Teilnehmer an einem eigens für die Veranstaltung angefertigten Dachmodell, bereitgestellt von der Tischlerei-Zimmerei Maier. Ein Dachstuhl wurde in den Karnischen Werkstätten in Vorbereitung aufgebaut, und Schritt für Schritt wurde das Dach fachgerecht abgedichtet, sodass am Ende ein praxisgerechtes Modell entstand, das den aktuellen bautechnischen Standards entsprach.

 

Erfolgreicher Auftakt mit engagiertem Fachpublikum

Die Veranstaltung zog zahlreiche Teilnehmer (30) aus unterschiedlichen Bereichen an – darunter Architekten, Planer, Zimmereien und Vertreter der Holzbaubranche. Die anschließenden Diskussionen zeigten das große Interesse an nachhaltigen Bauweisen und die Relevanz des Themas für die gesamte Branche.

Der praxisnahe Workshop wurde besonders positiv bewertet, da er den Teilnehmenden ermöglichte, moderne Abdichtungstechniken unmittelbar zu erproben und ihr Fachwissen zu vertiefen. Bereits jetzt gibt es Anfragen für vertiefende Folgeworkshops, um das Wissen weiter auszubauen und spezifische Herausforderungen im Holzbau noch intensiver zu behandeln.

Dank an unsere Vortragenden und Partner

Ein besonderer Dank gilt unseren Vortragenden, insbesondere Holzbaumeister Ing. Fritz Klaura, Lukas Weissacher und Werner Strauss, die mit ihrem Fachwissen und ihrer praxisnahen Vermittlung entscheidend zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben. Ebenso danken wir der Firma SIGA für ihre wertvolle Unterstützung und die Bereitstellung innovativer Materialien, die den Teilnehmenden einen tiefen Einblick in moderne Abdichtungstechniken ermöglicht haben. Ihre Expertise und ihr Engagement haben die Auftaktveranstaltung bereichert und zu einem gelungenen Start in die Veranstaltungsreihe „Ein Jahr zum Holz“ gemacht.

Anmeldung und weitere Informationen

Mit dem erfolgreichen Auftakt startet “Ein Jahr zum Holz” in eine vielseitige und zukunftsorientierte Veranstaltungsreihe. In den kommenden Monaten stehen weitere Workshops, Vorträge und Exkursionen auf dem Programm, die den Baustoff Holz aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Ein besonderes Highlight ist die Veranstaltung „Wartung und Pflege von Holzbauteilen“ im April 2025. Hausbesitzerinnen, Heimwerker und alle, die Holzbauelemente instand halten wollen, erfahren hier, wie sie Holzfassaden, Balkone und Zäune langlebig schützen und pflegen können. (In Kooperation mit Wood K plus)

Von April bis Mai 2025 beleuchtet die Reihe „Holz statt Plastik“, eine Initiative, die zeigt, wie Holz als nachhaltige Alternative zu Plastik genutzt werden kann. DIY-Workshops bieten eine praxisnahe Einführung in die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Holz, begleitet von Veranstaltungen wie „Unsere Wälder im Wandel“, einem Schnitzkurs oder einer Exkursion zum Waldbaden. (In Kooperation mit der VHS)

Zu den weiteren spannenden Programmpunkten zählen:

  • „Robotik und Holz“ – Wie modernste Technologien das traditionelle Handwerk bereichern.

  • „Holz und Tourismus – Identität und Nachhaltigkeit“ – Die Bedeutung von Holz für den Tourismus in der Region.

  • „Innovative Holzbauten im Alpenraum“ – Eine Exkursion zu zukunftsweisenden Bauprojekten.

Alle Termine und weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe sind auf der Website der Karnischen Werkstätten abrufbar.

Weitere Details sowie Anmeldemöglichkeiten unter www.karnische-werkstaetten.at/events.